Filmtipp I Nachhaltige Architektur: Die Schönheit des Gebrauchten
27.10.2025

Film "Nachhaltige Architektur: die Schönheit des Gebrauchten"

Die Bauindustrie gehört weltweit zu den grössten Verursachern von CO₂-Emissionen. Das Architekturbüro «in situ» zeigt, dass es auch anders geht. Mit kreativen Konzepten und dem gezielten Einsatz gebrauchter Bauteile setzen die Basler Architektinnen und Architekten auf nachhaltige und zirkuläre Bauweisen. Der Film «Nachhaltige Architektur – Die Schönheit des Gebrauchten» porträtiert ihre innovativen Projekte und zeigt, wie Umdenken in der Baubranche aussehen kann.

Das Architekturbüro «in situ» gilt in der Schweiz als Vorreiter für kreative Innovationen im Bereich des nachhaltigen Bauens. Statt neue Ressourcen zu verschwenden, bauen die Architektinnen und Architekten von «in situ» mit gebrauchten Bauteilen und gestalten bereits bestehende Gebäude um. Ihre innovativen Ideen stellen eine wichtige Alternative zur herkömmlichen Bauweise dar, denn die Bauindustrie ist für rund 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich. Der Film «Nachhaltige Architektur - Die Schönheit des Gebrauchten» stellt verschiedene Projekte von «in situ» vor und macht deutlich, weshalb die Mitarbeitenden des Baubüros zu Pionieren des nachhaltigen und zirkulären Bauens wurden.

Zum Film

«Nachhaltige Architektur - Die Schönheit des Gebrauchten» ist kein umfassender Film über nachhaltiges Bauen, sondern zeigt die Projekte von «in situ» als Good-Practice-Beispiele. Nach einem kurzen Intro stellt der Film insgesamt sechs Projekte von «in situ» vor. Anhand der Projekte erfahren die Zuschauenden viel über die Philosophie des Architekturbüros. In Form von Interviews werden die verschiedenen Perspektiven von Bauherrinnen, Architektinnen und Architekten, Materialverantwortlichen, und Nutzerinnen und Nutzern aufgezeigt und es wird deutlich, wie das Büro auf die lokalen Gegebenheiten und den Kontext der Projekte eingeht. Gleichzeitig werden funktionale und ästhetische Lösungen gezeigt.

Informationen zum Filmthema:

Bauwirtschaft
Die Baubranche boomt. Im Jahr 2023 machte sie 5% des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) aus und rund 6% der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiten in der Bauwirtschaft. Die Baubranche ist in der Schweiz dabei stark auf ausländische Fachkräfte angewiesen – über zwei Drittel der Beschäftigten stammen aus dem Ausland. Der Hauptteil der Bauinvestitionen in der Schweiz geht von privaten Auftraggebern aus. Der grösste Teil wird im Bereich Wohnen investiert. Der Bau und der Betrieb von Gebäuden und Infrastrukturen sind in der Schweiz verantwortlich für rund 50 Prozent des Rohstoffbedarfs, einen Drittel der CO2-Emissionen und über 80 Prozent des Abfallaufkommens. Weltweit ist der Bausektor für rund 40% der CO2-Emissionen verantwortlich. Letzteres umfasst sowohl die Emissionen, die direkt durch den Bauprozess selbst verursacht werden, als auch die Emissionen, die durch den Betrieb und die Nutzung der errichteten Infrastruktur und Gebäude entstehen. Soll die Bauwirtschaft nachhaltiger und den Bedürfnissen der Zukunft angepasst werden, sind neue Ansätze wie nachhaltiges und zirkuläres Bauen gefragt.

Nachhaltiges Bauen
Nachhaltiges Bauen berücksichtigt sowohl ökologische, wirtschaftliche und soziale Faktoren über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Also von der Planung über die Errichtung und den Betrieb bis hin zur Sanierung und dem Abriss des Gebäudes. Nachhaltiges Bauen schliesst zudem Überlegungen zur Gestaltung der Gebäudeumgebung mit ein. Sorgfältig gestaltete Freiflächen fördern beispielsweise die Biodiversität, verbessern das Stadtklima und schaffen soziale Begegnungsräume.

Begleitmaterial und Lernziele
Im Begleitmaterial zum Film für die Sekundarstufe II (Berufsschule) für die Bauberufe lernen die Schülerinnen und Schüler, was eine zirkuläre und nachhaltige Bauweise ist, und diskutieren die Chancen und Hindernisse, die es dabei gibt. Danach setzten sie in Gruppen ein eigenes fiktives Bauprojekt um. Anschliessend diskutieren sie, ob nachhaltiges Bauen in ihrem Betrieb ein Thema ist und wie es gefördert werden könnte.
Folgende Lernziele werden dabei verfolgt.

Die Schülerinnen und Schüler …

  • kennen die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Nachhaltigkeitsdimensionen des nachhaltigen Bauens.
  • können Chancen und Hindernisse für nachhaltiges Bauen eruieren.
  • können die Sichtweisen der unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure in einem Bauprojekt einnehmen und Argumente für die verschiedenen Perspektiven entwickeln.
  • können die Vorgehensweise im eigenen Betrieb analysieren

Dokumentarfilm von Ralf Breier & Claudia Kuhland

Filmlänge: 27 Minuten
Jahr: 2023
Themen: Architektur, Rohstoffe, Energie, Klimawandel
Sprache: deutsch, französisch
Schulstufen: Sekundarstufe II (Berufsbildung)
Didaktisches Begleitmaterial: Lucia Reinert, éducation21

Material

Den Film (Video-on-Demand) und die vollständigen Begleitmaterialien mit ausführlichen Hintergrundinformationen, Arbeitsblättern und Kopiervorlagen finden Sie
Hier
 

 

Themendossier «Rohstoffe» von éducation21

Energie und technische Geräte erleichtern und bestimmen das moderne Leben. Beides wäre ohne den Einsatz von Rohstoffen nicht möglich. Ihr wirtschaftlich nutzbares Vorkommen ist aber zum Teil begrenzt und die Ausbeutung oft mit Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung verbunden. Ein sorgsamer Umgang bei der Gewinnung, Verwendung und Wiederverwendung/Recyclierung von Rohstoffen ist deshalb ein Gebot der Zeit. Der Schweiz kommt dabei eine besondere Verantwortung zu, denn ein Grossteil des Handels wird über Firmen abgewickelt, die hier ihr Domizil haben.

Themendossier

 

éducation21, das nationale Kompetenzzentrum und Fachagentur der EDK für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), erbringt seit 10 Jahren praxisorientierte Angebote für Schulleitungen und Lehrpersonen. Dazu gehören evaluierte Lernmedien und Bildungsaktivitäten ausserschulischer Akteure sowie didaktisierte Filme. Zudem stellt éducation21 Praxisbeispiele aus Schule und Unterricht zusammen und leitet das Netzwerk «Schulnetz21». Darüber hinaus leistet éducation21 fachliche und finanzielle Unterstützung an innovative Projekte in Schulen und an Pädagogischen Hochschulen.