Lernpfad Entlebuch: Nachhaltigkeit vor Ort erleben
23.10.2025

Lernpfad UNESCO Biosphäre Entlebuch

Wie wird ein Wohnort lebenswert – und wie hängt das mit Nachhaltigkeit zusammen?
Diesen Fragen gehen Schülerinnen und Schüler im BNE-Lernpfad Entlebuch nach. Der Lernpfad wurde von éducation21 in Zusammenarbeit mit der UNESCO Biosphäre Entlebuch entwickelt und zeigt exemplarisch, wie Lernende draussen vor Ort zentrale Aspekte der Nachhaltigkeit erforschen können.

In einer Stunde ist er abgewandert, für die Aufgaben an den Posten rechnet man mit etwa drei Unterrichtslektionen ein: Der BNE-Lernpfad in Schüpfheim (LU) ermöglicht Schülerinnen und Schülern des Zyklus 2, sich mit der Nachhaltigen Lebensqualität im eigenen Umfeld auseinanderzusetzen. Wie wirkt sich unser Wohnort auf unsere Mobilität aus? Was ist eine Hecke und wozu dient sie? Bedeutet «zur Schule gehen» für alle das Gleiche? Anhand konkreter Beispiele und Begegnungen entlang des Pfads erkunden Schülerinnen und Schüler Themen wie Mobilität, Gesundheit, Partizipation, Natur und soziale Beziehungen. Am Ende können Schülerinnen und Schüler für sich herausfinden, was für sie ein lebenswerter Wohnort bedeutet. Die Route folgt dem bestehenden Kulturweg und verbindet Bewegung mit forschendem Lernen.

Der Lernpfad knüpft dabei an das Themendossier «Wo lebst du?» von éducation21 an und macht sichtbar, wie eng Nachhaltigkeit mit der Lebensqualität vor Ort verbunden ist. Mit dem Schüler/innen-Dossier, einer Startkarte und didaktischen Hinweisen steht Lehrpersonen ein praxisnahes Gesamtpaket zur Verfügung – erprobt und direkt einsetzbar.

Lernpfade als Methode

Ein Lernpfad ist eine didaktische Methode, bei der Lernende unterwegs an mehreren Stationen (Posten) thematische Fragestellungen bearbeiten. Ein BNE-Lernpfad setzt dabei gezielt Themen der Nachhaltigkeit in Bezug zu lokalen Lebenswelten. Er verbindet kognitive Auseinandersetzung mit Bewegung, Entdeckung und Standortbezug.

Der Entlebuch-Pfad zeigt beispielhaft, wie Lernpfade als Methode der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) funktionieren:

  • Lernen geschieht draussen, in direktem Bezug zum Lebensraum.
  • Nachhaltigkeit wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und miteinander verknüpft.
  • Originalbegegnungen und Beobachtungen vor Ort machen abstrakte Themen greifbar.
  • Die Methode ist übertragbar: Auch in anderen Regionen lassen sich mit überschaubarem Aufwand eigene Lernpfade entwickeln.

So gestalten Sie einen eigenen Lernpfad

  1. Leitfrage entwickeln: etwa: «Wie nachhaltig ist unser Schulumfeld?»
  2. Postenthemen wählen:  4–8 Aspekte, die zur Leitfrage passen (z. B. Energie, Konsum, Biodiversität).
  3. Route bestimmen: ein lokaler Weg oder Quartier, das thematisch anschlussfähig ist.
  4. Aufgaben entwerfen: Beobachtungen, Interviews oder kreative Aktivitäten pro Posten.
  5. Materialien zusammenstellen: Schülerdossier, Karten, kurze Hintergrundtexte.
  6. Testlauf durchführen: Route und Aufgaben prüfen, ggf. anpassen.
  7. Durchführung und Reflexion: mit der Klasse den Lernpfad gehen und die Erkenntnisse im Unterricht auswerten.

Warum lohnt sich ein Lernpfad?

  • Lernende erleben und begreifen Zusammenhänge vor Ort (z. B. Mobilität, Natur, soziale Beziehungen).
  • Der Lernpfad verbindet mehrere Nachhaltigkeitsdimensionen (ökologisch, sozial, ökonomisch) und fördert vernetztes Denken.
  • Mit Originalbegegnungen (z. B. mit Akteuren vor Ort) oder Beobachtungen vor Ort kann das Lernen lebendig und kontextbezogen gestaltet werden (Prinzip des entdeckenden Lernens). 
  • Der Weg ist flexibel gestaltbar: Posten, Route, Schwierigkeit und Vertiefungen lassen sich lokal anpassen.

Hier erfahren Sie mehr darüber, wie sie selbst einen BNE- Lernpfad gestalten.