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BNE-Praxistag vom 22. März 2023: Gemeinsam gegen Rassismus

Als Bildungskonzept stärkt Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) die Chancengerechtigkeit junger Menschen und unterstützt sie dabei, sich aktiv gegen Rassismus einzusetzen. Am gemeinsam von der PH Thurgau und éducation21 organisierten BNE-Praxistag 2023 setzten sich die rund 60 Teilnehmenden in Referaten und Workshops mit der Frage auseinander, wie die Förderung der Chancengerechtigkeit und eine aktive antirassistische Haltung in der Schulpraxis gelingen kann. Denn Rassismus gedeiht dort, wo er geleugnet wird.

Die Einstimmung in die Tagung erfolgte durch Mani Owzar – Mitautor*in des Werkes «No to racism – Grundlagen für eine rassismuskritische Schulkultur». Dabei wurde deutlich, dass wir alle in einer Gesellschaft sozialisiert worden sind, die sich seit Jahrhunderten in einer rassistischen Schieflage befindet. Wir leben in einem historisch gewachsenen rassistischen System, in dem das Erbe des Kolonialismus immer noch nachwirkt. Erst, wenn wir erkennen, dass auch wir selbst durch diese Prägung Rassismen in uns tragen, können wir Verantwortung übernehmen und Teil der Lösung werden. Da Rassismus auf individueller, institutioneller und struktureller Ebene stattfindet, ist antirassistisches Handeln sowohl eine gesellschaftliche als auch eine individuelle, jedoch vor allem auch eine institutionelle Aufgabe.

Rassismuskritische Bildung

Kaum eine Institution ist so prägend für das Heranwachsen von jungen Menschen wie die Schule. Daher ist es unabdingbar, dass sich Bildungsakteurinnen und -akteure mit rassismuskritischer Bildung beschäftigen. Diese Auseinandersetzung fand nach dem Inputreferat in fünf themenspezifischen Workshops statt. Während anderthalb Stunden tauchten Lehrpersonen, Schulleitende und weitere Bildungsakteurinnen und -akteure gemeinsam mit den Fachkundigen vertieft ins Thema ein. Viele individuelle Erkenntnisse prägten den Nachmittag.

Sechs Punkte können als Fazit des BNE-Praxistages gezogen werden:
1.    Rassismusprävention beginnt bei mir selbst
        > Eigene Position hinterfragen
2.    Fehler, die ich gemacht habe, eingestehen
        > Denn nur daraus können wir lernen
3.    Früh mit Kindern über Rassismus sprechen
       > Fragen ermöglichen, zuhören
4.    Unangenehme Themen wie andere Konflikte an der Schule ansprechen
       > Wenn Rassismus ausgeschwiegen wird, wird er unbewusst weitergetragen, anstatt dass ihm entgegengewirkt wird.
5.    Jedes Ereignis als Chance sehen, das Thema mit einer offenen Haltung zu diskutieren
       > Partizipation ist wichtig sowie die Einordnung, dass Diskriminierungserfahrungen gesellschaftlich verankerte und historisch gewachsene Probleme sind.
6.    Reproduktion verhindern
       > Kritische Betrachtungsweise von Lernmaterialien

Tagungsunterlagen

Weitere Informationen

Tagungsunterlagen: BNE-Praxistag 2023

Themendossier Respekt statt Rassismus

Finanzhilfen zur Rassismusprävention

 

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