Partizipation (er)leben
20.08.2025

Partizipation stärkt Vertrauen, fördert Verantwortung und eröffnet Räume für selbstorganisiertes Lernen. Wie kann Partizipation in der Schule konkret gelebt werden? Welche Strukturen braucht
es – und wo liegen Chancen und Stolpersteine? Das Themendossier «Partizipation (er)leben!» enthält praxisnahe Ansätze, Inputs für Schule und Unterricht und zeigt Beispiele aus Schulen auf. Auch die diesjährige Impulstagung «Zusammenleben gemeinsam gestalten» stellt partizipatives Handeln ins Zentrum.
Wie sieht der ideale Spielplatz aus? Für die Schülerinnen und Schüler der Schule Schönberg (FR) ist die Antwort klar: Ein Ort, an dem man rennen, klettern, rutschen, unter Baumwurzeln hindurchkriechen oder sich auf einer Nestschaukel ausruhen kann. In diesem Beispiel aus der Bildungslandschaft Schönberg sind die Kinder stolz, dass sie diesen gemeinsamen Lebensraum des Quartiers selbst entwerfen, planen und bauen durften. «Für die Kinder ist es eine Chance, gehört zu werden und ihre Ideen zu verwirklichen», so die Verantwortliche für Kinder und Jugend der Stadt Freiburg.
Sich engagieren heisst wachsen
Dieses Beispiel zeigt: Durch Mitbestimmung im Schulalltag erwerben Schülerinnen und Schüler soziale und demokratische Kompetenzen. Indem sie Verantwortung übernehmen, gewinnen sie an Selbstvertrauen und bringen frische, oft überraschende, Perspektiven ein. Gleichzeitig trägt gelebte Partizipation zu einem offeneren Schulklima bei und stärkt die Verbindung zwischen Schule und Gesellschaft. So werden die Lernenden darauf vorbereitet, die Herausforderungen der heutigen und zukünftigen Welt zu meistern.
Partizipation für eine nachhaltige Gesellschaft
Im Verständnis der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist die Schule mehr als ein Ort der Wissensvermittlung – sie ist eine lebendige, lernende Gemeinschaft. Sie wird zum Wegbereiter gesellschaftlichen Wandels und zum Erfahrungsraum gelebter Verantwortung. Schülerinnen und Schüler entwickeln sich gemeinsam mit Lehrpersonen und weiteren Bildungsakteurinnen und Bildungsakteuren zu Mitgestaltenden einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Nachhaltigkeit wird dabei nicht nur thematisiert, sondern im gemeinsamen Handeln, im Dialog und in der Auseinandersetzung mit der Umwelt erlebt. Partizipation als zentrale BNE-Kompetenz umfasst vielfältige Fähigkeiten und Kenntnisse: Dialog- und Konfliktlösungskompetenz, Empathie, Wertebildung sowie fundiertes Wissen über Mitwirkungsmöglichkeiten – von den Menschen- und Kinderrechten bis hin zu konkreten Formen der Partizipation in Schule und Gesellschaft.
Partizipation lebendig gestalten
Für Lehrpersonen und weitere schulische Akteur/innen, die partizipative Prozesse initiieren, begleiten und gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen gestalten möchten, bietet das neu aufgelegte Themendossier «Partizipation (er)leben!» wertvolle Unterstützung. Es beinhaltet praxisnahe Materialien, fundierte Hintergrundinformationen und eine Vielzahl an pädagogischen Ressourcen. Ergänzt wird das Dossier durch konkrete BNE-Fragen für jeden Zyklus sowie durch Situationskarten mit realitätsnahen Beispielen – hilfreiche Werkzeuge für eine direkte Umsetzung im Unterricht. Auch die Impulstagung 2025 stellt partizipatives Handeln ins Zentrum. Die Teilnehmenden diskutieren, wie es zu einem guten Miteinander führt und wie wir dieses Zusammenleben aktiv gestalten können.
Partizipation wirkt!Schülerinnen und Schüler… …erleben Selbstwirksamkeit und stärken ihr Selbstwertgefühl. …entwickeln wichtige soziale und emotionale Kompetenzen: Kommunikationsfähigkeit, Problemlösung, Verhandlung, Selbstvertrauen und Handlungskompetenz. |